Vermehrte Fäulnisflora im Darm Bonn Bad Godesberg


 

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Vermehrte Fäulnisflora im Darm


Eiweiß- und fettreduzierte Kost bei einer vermehrten Fäulnisflora im Darm

Diese Übersicht soll Sie mit wesentlichen Zusammenhängen zu Ihren Beschwerden vertraut machen und Ihnen helfen, die eventuell auftretenden Symptome erheblich zu lindern. Eine kurze Einführung über die Funktion der Darmflora soll Ihnen verständlich machen, warum eine angepasste Ernährung sinnvoll ist.

Praktische Tipps und Anregungen werden Ihnen bei der Bewältigung Ihres Alltags helfen.

Was ist eine normale Darmflora?
Der Darm, insbesondere der Dickdarm, enthält eine große Anzahl Bakterien, die verschiedene Aufgaben erfüllen. Sie schützen uns vor Infektionskrankheiten und liefern der Darmschleimhaut durch ihre Stoffwechselprodukte wichtige Nährstoffe, indem sie unverdaute Nahrungs-estandteile abbauen. Wahrscheinlich tragen sie auch geringfügig zur Vitaminversorgung bei. Die Mikroben sind, was ihren Stoffwechsel angeht, sehr flexibel. Sie richten sich weitest- gehend nach dem Substratangebot, d.h. sie verstoffwechseln Nahrungsbestandteile, die unser Verdauungssystem nicht verwertet hat. Zusätzlich können sie sich auch von Zellresten ernähren, denn die menschliche Darmschleimhaut erneuert sich ständig und sondert laufend abgestorbene Zellen ab.

Auch wenn die Flora jedes Menschen individuell geprägt ist, konnten in aufwendigen Studien an großen Proban-dengruppen gewisse Regelmäßigkeiten hinsichtlich der Zusammensetzung und der Keimzahlbereiche beobachtet werden. Man schätzt, dass der menschliche Darm etwa 500 verschiedene Bakterienarten beherbergt. Die Gesamt-keimzahl wird auf etwa 1012 pro Gramm Stuhl geschätzt, das entspricht etwa einem Drittel der Stuhlsubstanz. Die Bak- terien werden aufgrund ihrer Stoffwechselaktivität als Säuerungskeime bzw. Fäulniskeime bezeichnet. Wenn das Verhältnis dieser Keimgruppen ausgewogen ist, liegt im Darm ein leicht saures Milieu vor. Dies kann man durch eine pH-Wert - Messung in der Stuhlprobe überprüfen.

 

 

Einfluss der Ernährung auf die Darmflora


Ein großer Teil unserer Nahrung wird im Verdauungssystem in kleine Bruchstücke gespalten und vom Dünndarm in den Blutkreislauf abgegeben. Von dort aus werden die Abbauprodukte im Körper verteilt und dem Bau- und Energiestoffwechsel zur Verfügung gestellt. Es kann jedoch meist nicht alles verdaut werden, was gegessen wurde, insbesondere dann nicht, wenn es sich um üppige Mahlzeiten oder schwerverdauliche Speisen handelt. Also erreicht ein gewisser Anteil der aufgenommenen Nahrung den Dickdarm unverändert. Dort wird sie von den Bakterien unter anderem zu Gasen verstoffwechselt. Je mehr unverdaute Nahrungsbestandteile in den Dickdarm gelangen, umso mehr Gase werden gebildet (hauptsächlich geruchlose wie Kohlendioxid, Wasserstoff und Methan sowie Spuren geruchsaktiver Substanzen). Bei einer fett- und eiweißreichen Ernährungsweise gelangen viele Nahrungsreste in den Dickdarm, die von Keimen der Fäulnisflora verwertet werden können. Die Abbauprodukte sind für den menschlichen Organismus nicht nur unbrauchbar, sie belasten die Leber, mit der Folge von Blähungen.  Werden dagegen reichlich Kohlenhydrate und Ballaststoffe verzehrt (Getreide, Gemüse, Obst), wird die Stoffwechselaktivität der Säuerungsflora gefördert. Deren Abbauprodukte fördern die Darmperistaltik und liefern der Darmschleimhaut wichtige Nährstoffe. Sie tragen zur Abwehr gegenüber Krankheitserregern bei und sorgen für ein Milieu im Darm, welches verhindert, dass  unerwünschte Fäulniskeime wachsen können. Durch eine Ernährungsumstellung lässt sich die Darmflora  günstig beeinflussen, daher ist es sinnvoll, durch eine gezielte Ernährungsweise das Nährstoffangebot für die Fäulniskeime zu reduzieren.

 

Dr. med. Anne Brettner  • Ellesdorferstr. 39 • 53179 Bonn • Tel. 02 28 / 3 50 48 64  Impressum E-Mail senden